Freitag, 21. Oktober 2016
Zurück in die Vergangenheit?
Die ewig Gestrigen gibt es, seitdem das Dritte Reich aufgehört hat zu existieren. Menschen, die einer Zeit nachtrauern, die doch so viel besser gewesen war als alles, was wir heute erleben. Damals hatte sich eine alte Frau noch nachts über die Straße trauen können; denn das Land war so ruhig wie ein Friedhof

Neben diesen Menschen, die das Gute im Dritten Reich suchten und das Schlechte ignorierten - was wirklich eine große Fantasie voraussetzt -, gab es noch ein paar andere, die man aber gar nicht richtig ernst nahm: Die Reichsbürger. Dabei handelt es sich um Menschen, die einfach nicht akzeptieren, dass das Deutsche Reich nicht mehr existiert, und dass die Heimat der Deutschen nun die Bundesrepublik ist. Sie gehen davon aus, dass das Deutsche Reich immer noch in den Grenzen von 1938 oder 1914 oder 1871 existiert - je nach Geschmack.

Dass einige Menschen dies allen Ernstes zu glauben scheinen, wurde uns erst bewusst, als einer von ihnen einen Polizisten ermordete.

Da Reichsbürger die Bundesrepublik nicht anerkennen, legen sie auch keinen Wert darauf, hier Steuern zu zahlen, einen Führerschein zu machen oder sich an die Gesetze zu halten. Wenn es das Land nicht gibt, welche Regeln will es dann erlassen und welche Steuern will es eintreiben?

Doch halten sich diese Menschen dann wenigstens an die Regeln des Deutschen Reichs in der von ihnen gewählten Zeit? Das erscheint ihnen dann auch wieder zu kompliziert. Lieber drucken sie ihr eigenes Geld, stellen ihre eigenen Papiere aus und denken sich ihre eigenen Regeln aus. Sie erkennen die Bundesrepublik nicht ab, aber nicht deswegen, weil sie lieber in der Welt des Deutschen Reichs leben wollen. Das ist nur ein Vorwand. Es sind Menschen, die ihre eigenen Regeln machen wollen.

So wie auch viele Rechtsextreme von Recht und Ordnung schwadronieren - und damit nur ihre eigene Ordnung und ihr eigenes Recht meinen.

Diese Menschen sind keine Bürger, schon gar keine Reichsbürger, sondern einfach nur Asoziale.
J.E.