Die
Energiepreise steigen auf breiter Front, sowohl Gas als auch Benzin, Diesel und Strom werden teurer, und nun erhöhen auch die
Supermärkte auf breiter Front die Preise. Die Inflation ist so hoch wie schon lange nicht mehr.
Der Grund ist zum einen der Krieg in der Ukraine: Die Versorgung mit Energie aus Russland erscheint unsicher, die Versorgung mit Lebensmitteln aus der Ukraine ist gestört, und beides hat Einfluss auf die weltweiten Lieferketten. Dazu kommen noch Chinas Covid-Politik. Das Land hat versucht, das Virus auszurotten, doch das Virus ist immer noch da ? und so müssen immer wieder Großstädte in den Lockdown, gerade hat es
Shanghai getroffen. All das behindert die Lieferketten. Doch die globalisierte Welt hat sich optimiert, es wird dort produziert und eingekauft, wo es billig ist. Bricht ein Glied der Kette weg, dann bricht die Kette zusammen. Und deswegen steigen die Preise. Schuld ist also die Globalisierung.
Aber denken wir einen Schritt weiter: Warum müssen wir derart viele Produkte aus dem Ausland einkaufen? Es ist ja nicht nur so, dass wir sie dort kaufen, weil sie dort billiger als in Deutschland sind, sondern auch, weil wir diese Produkte in dieser Menge gar nicht selber herstellen können. Wir haben einen derart luxuriösen Lebensstil entwickelt, dass wir deutlich mehr verbrauchen als die Natur bereitstellt. Würden alle Menschen so leben wie wir, dann bräuchten wir, wie die Rechnung des
ökologischen Fußabdrucks zeigt, 2,6 Erden. Wir haben aber nur eine. Und die kann gerade nicht liefern.
Es wird alles so teuer, weil die Ausnahmesituation uns zeigt, wie stark wir die Erde ausbeuten. Wir können uns diesen Lebensstil nicht mehr leisten. Bisher haben wir die Kosten in die Zukunft verschoben, nun sehen wir sie direkt.
Allerdings wird die Ausnahmesituation bald vorbei sein, und dann werden wir diese Erkenntnis auch sofort wieder vergessen.
P.H.
red horse am 02. April 22
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