Im Jahr 2018 griffen zwei der rechten Szene zuzuordnen Männer zwei Journalisten mit einem Schraubenschlüssel, einem Baseballschläger und einem Messer an und verletzten sie schwer. Dann geschah erst einmal drei Jahre gar nichts, daraufhin folgte eine Gerichtsverhandlung, die sich trotz klarer Faktenlage ein Jahr hinzog, und dann gab es ein Urteil, dessen
Begründung überrascht ? und vielleicht auch erklärt, weshalb die Richterin ein Jahr gebraucht hat, um es zu finden. Die beiden Täter wurden zum Ableisten von 200 Arbeitsstunden (der jüngere) bzw. einem Jahr auf Bewährung verurteilt; denn schließlich hätten die beiden Täter die Überfallenen nicht als Journalisten erkannt, vielmehr ?gehe die Kammer davon aus, dass die Angeklagten die Journalisten als Angehörige der linken Szene identifiziert hätten.? Und damit sind harte Strafen wohl ausgeschlossen.
Diese Denkweise, die sich hier offenbart, führt geradewegs in den Faschismus. Es sind ja nur Linke, die kann man ruhig angreifen. Es sind ja nur Juden, deren Geschäfte darf man verwüsten. Es sind ja nur ?, die darf man ruhig umbringen. Wer anfängt, Menschen in zwei Klassen einzuteilen, in solche, die als ?echte? Menschen gelten, und solche, die als ?minderwertig? gelten und deswegen weniger Rechte haben, verlässt den Boden der Demokratie und bereitet dem Faschismus den Boden.
Nun werden sich die Rechten wieder beschweren, dass man in diesem Land nicht mehr sagen darf, was man will. Doch dieses Urteil zeigt, welche Folgen Worte habe: Die Worte der Richterin haben die eine Konsequenz, dass die Täter praktisch nicht bestraft werden, und die andere ist, dass Rechte nun damit rechnen können, praktisch straffrei zu bleiben, wenn sie ?nur? Linke zusammenschlagen. Und damit töten Worte.
Aber es sind ja nur?
J.E.
red horse am 17. September 22
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