Die Menschen regen sich immer so über die Verspätungen der Bahn auf. Doch dafür hat sie nun eine Lösung: Die S-Bahn München hat nun ein
neues Symbol eingeführt: Eine Stoppuhr. Wird ein Zug wahrscheinlich innerhalb der nächsten zwei Minuten losfahren, dann wird nicht mehr die voraussichtliche Abfahrtszeit angezeigt, sondern eine Stoppuhr. Wann der Zug dann losfährt – in zehn Sekunden, zwei Minuten oder doch erst später, entscheidet die Bahn dann spontan.
Kommt man zum Beispiel am Ostbahnhof an und möchte Richtung Innenstadt, dann kann man raten, welche Bahn als nächstes fährt – vertut man sich, steht man am falschen Gleis und sieht die Bahn vom Nachbargleis davonfahren. Auch kann man nun raten, ob es sich noch lohnt, einen Sprint hinzulegen, um eine Bahn zu erreichen – oder ob es schon zu spät ist, weil man in zehn Sekunden nie oben auf dem Gleis ist. Vielleicht hätte man den Weg auch entspannt zurücklegen können. Aber wer möchte schon wissen, wann ein Zug fährt, wenn er die Bahn benutzt?
Die Bahn hat die Stoppuhr eingeführt, wie sie sagt, um mehr Flexibilität zu haben. Nun fahren die Züge nicht mehr in Reihenfolge des Fahrplans, sondern es gilt: Wer zuerst kommt, fährt zuerst. Nur sagt man dem Kunden nicht, wer zuerst fährt. Das passt aber zur allgemeinen Informationspolitik der Bahn, bei der der Kunde ohnehin nie im Fokus stand.
Der nächste Schritt zur Selbstoptimierung der Bahn ist dann schon klar: Der Fahrplan wird in Zukunft keine Abfahrzeiten mehr enthalten, sondern nur noch den Hinweis, wie viele Züge pro Stunde von A nach B fahren werden. So kann die Bahn sich am einfachsten selbst optimieren. Und Verspätungen gehören der Vergangenheit an
Gut, der Kunde ist noch verlorener als heute schon, doch wofür braucht die Bahn schon den Kunden?
K.M.
red horse am 22. Dezember 23
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