In Magdeburg ist ein Mann auf einen
Weihnachtsmarkt gerast und hat mehrere Menschen getötet, hunderte wurden verletzt. Der Mann bezeichnet sich selber als scharfer Kritiker des Islams und wirft Deutschland eine Islamisierung vor – womit er sich in guter Gesellschaft von Rechtspopulisten befindet. Ob dies wirklich der Grund für seine Tat war, ist derzeit noch nicht sicher. Doch wollte der Mann wirklich Unschuldige töten, um sie vor dem Islam zu bewahren, dann dürfte dies das unsinnigste Mordmotiv seit langem sein. Mit ähnlichen Argumenten verbrannte man im Mittelalter Hexen – um sie vor dem Fegefeuer zu bewahren.
In den USA haben viele Menschen Angst, dass ihre Demokratie verschwindet. Deshalb haben sie Trump gewählt, der schon angekündigt hat, dass er die Macht des Staates nutzen wird, um Rache zu nehmen – und zumindest einen Tag als Diktator zu herrschen. Wichtige Posten besetzt er vor allem mit Leuten, die wie er glauben, dass ihm die Wahl 2020 gestohlen worden war und der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 nur eine Besichtigungstour von neugierigen Bürgern war. Die Demokratie liegt bei solchen Realitätsverweigerern sicherlich in guten Händen.
In Deutschland hat die FDP endlich geschafft, worauf sie seit über einem Jahr hinarbeitet: Sie hat die Koalition gesprengt, in die sie eingetreten war, um den Stillstand der Merkel-Ära zu überwinden. Dann stellte sich wohl heraus, dass ihr Wählerklientel mit Veränderungen gar nicht klarkommt – und sie entwickelte sich zur schärfsten Opposition, die eine Regierung in Berlin haben kann. Selbst die CSU wirkte dagegen in unionsgeführten Regierungen zahm.
Fragt man sich als Bürger, welchen Sinn all das hat, dann kann man nur feststellen: Gar keinen. Man will das eine und macht das Gegenteil. Dies ist auch eine Definition von Wahnsinn.
J.E.
red horse am 22. Dezember 24
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