Der rechtspopulistische Influencer
Charlie Kirk wurde diese Woche ermordet. Das Land ist in Trauer, die USA setzen die Flaggen auf Halbmast, der Präsident will zur Beerdigung kommen. Wie anders war da noch die Reaktion im Juni: Ein
demokratischer Politiker und seine Ehefrau wurden ermordet – und man ging zur Tagesordnung über. Aber Demokraten sind auch keine Freunde des Präsidenten, der allein seine Interessen gelten lässt.
Charlie Kirk wird zugestanden, dass er mit Andersdenkenden diskutiert habe. Man kann sich diese Diskussion auf YouTube ansehen, unterbrochen von reichlich Werbung. Der Ablauf ist ähnlich: Ein politisch Andersdenkender stellt eine Frage, Kirk schüttet ihn mit Fakten zu, bis der Fragestellende nichts mehr zu sagen hat, manchmal beleidigt er auch Andersdenkende pauschal, und dann darf der nächste ran. Nimmt man sich die Mühe, die Fakten zu hinterleuchten (soweit dies möglich ist, Kirk wird nicht immer konkret), dann stellt man fest, dass Kirk es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. So behauptet
Kirk, dass 6,7 Millionen Menschen in der Verwaltung der Schulen arbeiten würden. Tatsächlich
arbeiten in öffentlichen Schulen gut 8 Millionen Menschen, allerdings sind knapp vier Millionen davon
Lehrer – und von den verbleibenden 4 Millionen arbeiten nicht alle in der Verwaltung, sondern sind Busfahrer, Hausmeister oder arbeiten in der Kantine. Dass über sechs Millionen Menschen allein in der Schulverwaltung arbeiten würden, was eine riesige Verschwendung wäre, ist schlicht gelogen. Doch mit dieser Taktik „gewann“ Kirk seine Diskussionen und wurde zum Helden vieler Amerikaner – und zum Helden des großen Lügners im Weißen Haus.
Doch Lügen sind keine Argumente. Beleidigungen sind keine Argumente. Morde sind keine Argumente.
Und all das zerstört die Demokratie.
J.E.
red horse am 13. September 25
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