Irren ist unmöglich
In Deutschland wird im Rahmen des ?Synodalen Wegs? diskutiert, wie man die katholische Kirche reformieren kann. Unter anderem geht es um die Rechte der Frauen in der Kirche. Die Bewegung ?Maria 2.0? fordert beispielsweise mehr Rechte für Frauen in der katholischen Kirche. Vor einigen Tagen
sprach sich der Vatikan gegen den Synodalen Weg aus. Die beteiligten Organisationen wie ?Maria 2.0? reagierten darauf mit Unverständnis.
Aber warum? Glaubt ?Maria 2.0? wirklich, dass sie die katholische Kirche ändern kann? Sind die Beteiligten wirklich so naiv?
Die katholische Kirche vertritt seit fast 2000 Jahre ihre Meinungen. Nein, es sind keine Meinungen, es sind göttliche Wahrheiten, Regeln und Gesetze, die von Gott gegeben sind und weit über denen des Menschen stehen. Und nun erwartet man, dass die katholische Kirche sich hinstellt und sagt: ?Tut uns leid, wir haben uns geirrt?? Damit würde sie doch ihre Glaubwürdigkeit verlieren; denn wenn sie sich hier geirrt hat ? wo denn dann noch überall? Was kann man der katholischen Kirche dann noch glauben?
Will die katholische Kirche weiterhin als von Gott inspirierte Religion gelten, dann darf sie sich nicht irren. Irren ist menschlich. Die Kirche jedoch ist nicht menschlich.
P.H.
red horse am 24. Juli 22
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Atomkraft ? alles nur Ideologie
Wird die Energie reichen, oder wird Russland das Gas wegen des Ukraine-Krieges abdrehen? Momentan befürchtet jeder, dass Deutschland die Energie ausgeht. Deswegen fordern vor allem die bürgerlichen Parteien (FDP und CDU/CSU), dass man die Atomkraftwerke länger am Netz halten soll. Sie jetzt abzuschalten sei eine rein ideologische Entscheidung.
Das klingt erst einmal wie ein vernünftiger Vorschlag ? auch wenn die Atomkraft nur ein Prozent zur Energie (sechs Prozent zum Strom) in Deutschland beisteuert und nun ? ganz unideologisch ? von den Grünen entschieden wurde, wieder mehrere Kohlekraftwerke eingeschaltet werden sollen. Allerdings sollen die Atomkraftwerke nicht nur über den Winter am Netz bleiben, sondern bis
Ende 2025. Warum bis Ende 2025? Könnte es etwas damit zu tun haben, dass im Herbst 2025 Bundestagswahl ist ? und man hofft dann die Atomkraft wieder zum Leben zu erwecken?
Kernkraft, man sollte es nicht vergessen, hat einige Probleme: Es ist die teuerste Art,
Energie zu erzeugen, teurer als Kohle und Gas und viel teurer als Sonne und Wind. Bis heute gibt es kein Endlager für den Atommüll, der deshalb nur mäßig gesichert auf dem Gelände der Atomkraftwerke liegen bleibt. Wenn ein Kraftwerk ein Problem hat, dann beeinträchtigt das massiv die Umwelt. Und eine sichere Energieversorgung bieten sie auch nicht: Frankreich kauft gerade massiv Strom in Deutschland, weil viele Atomkraftwerke wegen Reparaturarbeiten und fehlendem Kühlwasser aufgrund der Hitzewelle
abgeschaltet sind oder nur bei kleiner Leistung laufen. Strom ist in Frankreich nicht billiger als in Deutschland, weil Atomstrom billig ist, sondern weil der Strom vom Staat massiv subventioniert wird, um die Mär des billigen Atomstroms aufrecht zu erhalten.
Gegen die Atomkraft spricht vieles, dafür wenig. Dennoch wollen Union und FDP daran festhalten (und natürlich auch die AfD, die alles unterstützt, was umweltschädlich ist). Rational ist das nicht zu erklären. Ist dann nicht etwa das Festhalten an der Atomkraft trotz ihrer Nachteile eine ideologische Entscheidung?
Aber das kann es nicht sein. Denn ideologisch sind ja nur die Linken.
K.M.
red horse am 12. Juli 22
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Wessen Patrioten?
Auf dem Parteitag der AfD am letzten Wochenende konnte der rechte Flügel große Erfolge verbuchen. Doch ganz kam er mit seiner
Politik nicht durch: Er wollte beschließen lassen, dass Deutschland aus der EU austritt, dass man der Ukraine keine Waffen mehr liefert und alle Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden. Um letztlich einen Beschluss zu verhindern, stimmte der Parteitag dafür, sich sofort aufzulösen, ohne diese Themen zu diskutieren.
Der rechte Rand der AfD sieht sich als wahre Patrioten dar, die nur Deutschlands Vorteile im Blick haben. Einmal abgesehen davon, dass eine rein egoistische Politik auf lange Sicht auch gegen den Egoisten umschlägt: Welche Vorteile hätte Deutschland davon, aus der EU auszutreten ? immerhin der wichtigste Handelspartner deutscher Firmen ? und den Krieg Russlands gegen ein freies Land zu tolerieren? Könnte man sich sicherer fühlen, wenn alles nach dem Willen des autoritär regierten Russlands läuft?
Sicher nicht. Die Forderung, die EU zu verlassen, ist vor allem eine Forderung, die Russland nützt, da dadurch die EU geschwächt wird ? und Russland automatisch gestärkt. Und Russland seinen Willen zu lassen, nützt ohnehin nur Russland.
Wenn man genau darüber nachdenkt, dann erkannt man, dass der rechte Flügel der AfD tatsächlich aus Patrioten besteht. Allerdings sind es Patrioten Russlands.
P.H.
red horse am 20. Juni 22
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Die FDP ist wieder da
Die Energiekosten steigen, und die Koalition hatte sich vor einigen Wochen auf verschiedenen
Maßnahmen geeinigt, um die Bürger zu entlasten. Dazu gehörte das 9-Euro-Ticket für den deutschlandweiten Nahverkehr, eine Energiepreispauschale von 300 Euro und eine Senkung der Spritsteuer, die vor allem von der FDP gefordert worden war.
Die Pauschale muss noch versteuert werden, so dass bei den Armen mehr hängen bleibt als bei den Reichen. Das billige Ticket für den Nahverkehr kommt allen gleichermaßen zugute ? allerdings werden gerade die Reichen nicht auf den Naheverkehr umsteigen, so dass wieder vor allem die Armen profitieren. Bisher hatte das Gesetz also eine gefährliche soziale Schieflage, da es vor allem ärmere Bürger stärker entlastet. Doch zum Glück konnte sich die FDP mit ihrer Senkung der Spritsteuer durchsetzen. Da größere Autos mehr Sprit verbrauchen, und größere Autos vor allem von Reichen gefahren werden, würden dadurch vor allem die Reichen profitieren.
Dummerweise hat die Mineralölindustrie gar kein Interesse, die Steuersenkung in vollem Umfang an die Verbraucher weiterzugeben. Wer hätte das vorher gedacht, vor allem, da die Mineralölkonzerne schon seit Jahren im Verdacht stehen, die Spritpreise zu ihrem Vorteil zu manipulieren? Eigentlich sollte das die FDP nicht stören, denn auch die Manager der Ölkonzerne sind potentielles FDP-Wählerklientel. Aber auch die Fahrer großer Autos. Und sogar bei Ärmeren, denen die FDP ein paar Brocken zuwirft, während sie den Reichen das Geld in den Hintern schiebt, findet die FDP Wähler. All diese Wähler braucht sie, um die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden. Allein mit ihrem Klientel wäre das nicht möglich. Also schreit nun auch die FDP, dass dies ungerecht ist ? und versucht, dem grünen
Wirtschaftsminister den schwarzen Peter unterzuschieben. Der solle sich doch bitte darum kümmern, dass die Steuersenkung auch bei den Reichen ankommt. Ach ja, und auch bei den Armen.
Man hätte sich viel Ärger sparen können, wenn man gar nicht erst versucht hätte, vor allem die Reichen durch diese unsinnige Steuersenkung zu entlasten. Aber das hätte die FDP dann doch nicht mit ihren Idealen vereinbaren können.
K.M.
red horse am 11. Juni 22
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Besser nicht geboren werden
Schon wieder gab es in den USA einen
Amoklauf an einer Schule. Schon wieder starben mehrere Menschen, weil der Amokläufer mehrere Waffen dabeihatte, mit denen er hunderte Schüsse abgeben konnte, bevor er selber von Sicherheitskräften erschossen wurde. Schon wieder fordern viele Menschen härtere Waffengesetze in den USA ? und schon wieder verweigern sich die Republikaner diesen Forderungen. Das persönliche Recht auf den Besitz irgendeiner Waffe steht für sie höher als das Recht auf Leben.
Es sind auch die Republikaner, die sich gegen Sozialleistungen für ärmere Amerikaner stellen. Es sind auch die Republikaner, die sich gegen die Erhöhung des Mindestlohns aussprechen. Es sind die Republikaner, die gegen alles sind, was das Leben ärmerer Menschen lebenswerter machen könnte. Das Recht auf persönliche Bereicherung steht für sie höher als eine lebenswerte Welt für ihre Mitmenschen.
Aber die Republikaner sind dennoch keine Unmenschen. Denn in einem Punkt ist ihnen das Leben heiliger als alles andere: Im Uterus der Frau. Solange ein Mensch noch nicht geboren ist, soll er um jeden Preis leben. Die Republikaner stellen sich gegen Abtreibung und wollen das ungeborene Leben um jeden Preis schützen. Wurde es dann geboren, ist ihnen das menschliche Leben jedoch völlig gleichgültig.
In den USA der Republikaner ist es deshalb besser, nicht geboren zu werden.
P.H.
red horse am 26. Mai 22
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Früher war alles besser
Gerade konservative Menschen hängen der Sehnsucht nach, dass früher alles besser gewesen sei. Die Progressiven, so werfen sie denen immer gerne vor, wollen alles verbieten, was uns Spaß macht: Mit 200 km/h über die Autobahn rasen, Tiere unter grausamen Bedingungen halten, damit wir billiges Fleisch haben, und das Recht darauf, uns nicht darum scheren zu müssen, was wir mit unserem Verhalten eigentlich anrichten. Die Linken können nur verbieten.
Die Rechten hingegen geben uns alle Freiheiten. So wie es früher einmal war. Denn da war alles besser.
In den USA will der Supreme Court nun das Recht auf
Abtreibungen wieder beschneiden. In der US-Verfassung sei dieses Recht schließlich nicht garantiert, und die Männer, die sie unterschrieben haben, werden schon gewusst haben, warum. In Deutschland wurde von der unionsgeführten Bundesregierung der Ausbau der erneuerbaren Energien über Jahre verschleppt, weil man sie früher ja auch nicht gebraucht hat. Und im konservativen Bayern diskutiert man schon seit Jahren darüber, wie man die Stromtrassen vom Norden in den Süden verlegen soll und wie man den neuen Brenner-Basistunnel ans Zugnetz anbinden soll. In dieser Zeit wurden Stromtrassen vom Norden Deutschlands nach Norwegen verlegt und die Italiener haben schon den Tunnel durch den Brenner gebohrt.
Aber die Konservativen verbieten glücklicherweise nichts. Sie blockieren nur. Früher war es schließlich besser. Und nur weil die Zeiten sich ändern, muss man sich selber ja nicht auch noch ändern. Sonst müsste man als alter weißer Mann noch seine Macht mit anderen teilen. Aber dann gelte ganz sicher: Früher war alles besser.
J.E.
red horse am 14. Mai 22
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Umverteilung durch Privatisierung
In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Politik es als ihre Aufgab angesehen, den wachsenden Reichtum des Landes allen zukommen zu lassen. Reiche wurden besteuert, um soziale Leistungen für Arme zu bezahlen. Das war eine Umverteilung von oben nach unten.
Doch seit den 1980er Jahren hat sich der Wind gedreht. Unter dem Deckmantel, dass die private Wirtschaft effizienter sei als der Staat, verbirgt man eine Umverteilung von unten nach oben: Man nimmt den Armen, um den Reichen zu geben. Da die wirklich armen Menschen kaum Geld haben, bedeutet dies meistens, dass man dem Mittelstand der Gesellschaft zur Beute macht.
Ein Beispiel haben vor kurzem
Panorama und BR öffentlich gemacht: Private Investoren kaufen immer mehr Arztpraxen und drängen die Ärzte dann dazu, überteuerte und unnötige Behandlungen durchzuführen, damit die Rendite stimmt. Man nimmt das Geld der Armen, um es den Reichen zu geben, die ihr Geld diesen Investoren anvertraut haben. Und gerade im Gesundheitssystem ist das besonders pervers: Hier wird jeder Euro für die Gesundheit der Menschen gebraucht, doch skrupellos Investoren erhöhen durch fragwürdige Methoden ihre Rendite, um dieses Geld in die eigene Tasche zu stecken. Das gilt wahrscheinlich nur deshalb nicht als Diebstahl, weil die Investoren Nadelstreifen tragen.
So hilft die Privatisierung bei der Umverteilung. Der Staat hatte noch die Versorgung der Menschen im Auge und achtete nicht so auf die Rendite, Investoren kümmern sich nur um die Rendite. Im Bereich der Telekommunikation führt dies zu der absurden Situation, dass der Staat den Internet- und Mobilfunk-Ausbau auf dem Land bezahlt, und die Konzerne weiter fleißig Dividenden an die Aktionäre ausschütten. Privatisierung ist letztlich nur Diebstahl an der Gesellschaft. Aber so wird dafür gesorgt, dass die Reichen immer reicher und die Armen ärmer werden. Wieso das zum Wohl der Gesellschaft sein soll, erschließt sich wohl nur strenggläubigen Neoliberalen.
P.H.
red horse am 30. April 22
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Frieden schaffen
Ostern ist auch wieder die Zeit der
Ostermärsche , die auf eine Kampagne für nukleare Abrüstung in Großbritannien aus den 1950er Jahren zurückgehen. Wie jedes Jahr, so werden die Demonstranten auch dieses Jahr wieder fordern: ?Frieden schaffen ohne Waffen?. Das ist ein hehres Ziel. Doch wie realistisch ist es?
Dieses Jahr hat Russland unter Putin die Ukraine angegriffen und Europa aus einem ruhigen Schlummer hochgeschreckt. Die Ukraine bittet um Waffen, um den Aggressor bekämpfen zu können. Und die Ukraine wird beliefert; denn ohne Waffen wird sie ihre Freiheit und ihren Frieden nicht behalten können. Putin würde seine Soldaten einfach rücksichtslos durchmarschieren lassen ? und zahllose Menschen dabei töten.
Über Jahre hat man versucht, mit Putin zu sprechen. Doch es hat sich wieder einmal gezeigt, dass es Leute gibt, die nur ihre eigenen Regeln gelten lassen wollen, die deshalb Gesprächsbereitschaft der anderen als eine Schwäche auslegen, die sie sofort zu ihrem Vorteil ausnutzen. Wären alle Menschen bereit, sich friedlich zu verhalten, dann bräuchte man keine Waffen. Doch nicht alle Menschen sind friedlich und moralisch. Es gibt nun einmal auch Arschlöcher. Und denen darf man nicht die Tür öffnen.
Das gilt nicht nur im Verhältnis zu anderen Ländern, sondern auch im eigenen Land. Die Demokratie ist ein zu wichtiges Gut, als dass man sie einfach aufgeben dürfte. Wenn Menschen, von denen man etwas Rücksichtnahme verlangt, von einer ?Diktatur? schwafeln und daraus das Recht ableiten, den Staat bekämpfen zu dürfen, dann muss man sich auch diesen Menschen in den Weg stellen.
Frieden schaffen ohne Waffen ist ein hehres Ziel. Doch da der Mensch nun einmal ein Mensch ist, wird man realistischerweise nur fordern können: Wehrhaft bleiben. Denn sonst übernehmen die, von denen man nicht regiert werden möchte.
J.E.
red horse am 15. April 22
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Ein Blick in die Zukunft
Die
Energiepreise steigen auf breiter Front, sowohl Gas als auch Benzin, Diesel und Strom werden teurer, und nun erhöhen auch die
Supermärkte auf breiter Front die Preise. Die Inflation ist so hoch wie schon lange nicht mehr.
Der Grund ist zum einen der Krieg in der Ukraine: Die Versorgung mit Energie aus Russland erscheint unsicher, die Versorgung mit Lebensmitteln aus der Ukraine ist gestört, und beides hat Einfluss auf die weltweiten Lieferketten. Dazu kommen noch Chinas Covid-Politik. Das Land hat versucht, das Virus auszurotten, doch das Virus ist immer noch da ? und so müssen immer wieder Großstädte in den Lockdown, gerade hat es
Shanghai getroffen. All das behindert die Lieferketten. Doch die globalisierte Welt hat sich optimiert, es wird dort produziert und eingekauft, wo es billig ist. Bricht ein Glied der Kette weg, dann bricht die Kette zusammen. Und deswegen steigen die Preise. Schuld ist also die Globalisierung.
Aber denken wir einen Schritt weiter: Warum müssen wir derart viele Produkte aus dem Ausland einkaufen? Es ist ja nicht nur so, dass wir sie dort kaufen, weil sie dort billiger als in Deutschland sind, sondern auch, weil wir diese Produkte in dieser Menge gar nicht selber herstellen können. Wir haben einen derart luxuriösen Lebensstil entwickelt, dass wir deutlich mehr verbrauchen als die Natur bereitstellt. Würden alle Menschen so leben wie wir, dann bräuchten wir, wie die Rechnung des
ökologischen Fußabdrucks zeigt, 2,6 Erden. Wir haben aber nur eine. Und die kann gerade nicht liefern.
Es wird alles so teuer, weil die Ausnahmesituation uns zeigt, wie stark wir die Erde ausbeuten. Wir können uns diesen Lebensstil nicht mehr leisten. Bisher haben wir die Kosten in die Zukunft verschoben, nun sehen wir sie direkt.
Allerdings wird die Ausnahmesituation bald vorbei sein, und dann werden wir diese Erkenntnis auch sofort wieder vergessen.
P.H.
red horse am 02. April 22
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Morgen sind wir alle tot
Ein Schrecken scheint auf den anderen zu folgen. Die Corona-Pandemie ist noch nicht überstanden, da greifen die Russen die Ukraine an, und es gibt wieder Krieg in Europa. Eine Sondersendung reiht sich an die nächste, um uns auf dem Laufenden zu halten, so wie es auch schon im Fall der Corona-Pandemie gewesen war.
Dabei gerät immer wieder das eigentliche Problem unserer Zeit aus dem Blickwinkel: Der Klimawandel. Gerade wurde, irgendwo unter ferne liefen, gemeldet, dass es Rekordtemperaturen in der
Antarktis gibt. Dort ist es momentan an manchen Orten über 30°C wärmer als normalerweise um diese Jahreszeit. Ja mei?
Die Dürren ? vergessen. Die Waldbrände ? vergessen. Die Überschwemmungen ? vergessen. Der steigende Wasserspiegel ? vergessen. Die immer heißeren Sommer ? vergessen. Die schmelzenden Gletscher ? vergessen. Dass der Wald durch den Klimawandel heute kränker ist als Anfang der 1980er Jahre ist ? vergessen.
Der Klimawandel scheint uns nicht unmittelbar zu bedrohen. Und auch wenn wir uns bei der Corona-Pandemie mit Lockdowns zeitweise einschränken mussten, auch wenn wir uns wegen des Ukraine-Kriegs aufgrund steigender Preise derzeit einschränken müssen ? das sind vorübergehende Phänomene. Doch wollten wir tatsächlich etwas gegen den Klimawandel tun, dann müssten wir uns dauerhaft einschränken. Da vergessen wir das Problem doch lieber.
Denn morgen sind wir ohnehin alle tot?
K.M.
red horse am 21. März 22
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