Nun war es doch nichts mit dem Weltuntergang, den einige für den 21.12.2012 vorhergesagt hatten - nur weil ein uralter
Maya-Kalender an diesem Tag endete. Dabei schien der
Amoklauf von Newtown mit seinen 27 Opfern vor einer Woche doch so ein schöner Auftakt für das Armageddon.
Der Mensch scheint eine Sucht nach dem Ende zu haben. Titel, die uns vor einem neuen Kometenschauer und dem Ende der Welt warnen, verkaufen sich wunderbar. Und wenn schon nicht die Welt untergeht, so schien man in diesem Jahr zumindest darauf zu warten, dass der Euro aufgibt und Europa ins Chaos fällt. Doch nun werten die ersten Rating-Agenturen sogar
Griechenland wieder auf, das uns doch so ein vielversprechender Kandidat dafür war, dem Euro den Todesstoß zu versetzen.
Man kann sich auf nichts mehr verlassen; alles muss man selber machen. Und so schafft es der Mensch, zu jederzeit irgendwo auf der Welt einen Krieg zu führen. Zwar ging die Zahl der
Kriege 2012 auf 34 zurück (von 37 im Jahr 2011), doch vielleicht auch nur deshalb, weil der Mensch glaubte, die Welt würde es Ende 2012 sowieso nicht mehr geben, da brauche er sich selber nicht mehr so anzustrengen. Allerdings motivierte ihn das nahe Ende auch nicht so stark, dass er wirklich überzeugende Entschlüsse gegen den Klimawandel traf. Die
Klimakonferenz in Doha jedenfalls verkam zur Tragödie.
Doch jetzt beginnt die Weihnachtszeit, da sollten wir solche trüben Gedanken vergessen. Nun feiern wir die Geburt des Heilands, der der Welt Friede, Brüderlichkeit und Toleranz bringen wollte.
Vielleicht haben ihn die Menschen auch gerade deswegen umgebracht.
P.H.
red horse am 22. Dezember 12
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