Unsinnige Forderung
Anfang der Woche haben Frauen der Bewegung ?Maria 2.0? sieben Thesen an die Türen katholischer Kirchen geschlagen. Gut, sie haben sie nicht mit einem Nagel festgeschlagen, wie dereinst Martin Luther, sondern sie haben sie festgeklebt, damit sie auch ja nichts beschädigen. Aber es ging ja nur darum, an dieses historische Vorbild zu erinnern.

In diesen Thesen haben die Frauen, kurz gesagt, mehr Mitsprache und mehr Rechte in der katholischen Kirche gefordert. Im Fernsehen gab es eine Szene zu sehen, in der ein Mann sich im schönen München-Perlach darüber aufgeregt hat: ?Gleiche Rechte für Frauen? Hallo? Überlegt?s mal wo Euer Platz ist.?

Auch wenn diese Anmerkung politisch nicht korrekt ist, so hat der Mann im Kern nicht ganz Unrecht. Natürlich ist damit nicht gemeint, dass die Frauen keine gleichen Rechte wie Männer haben sollten. Zumindest in der Gesellschaft. In der katholischen Kirche ist das ganz etwas anderes. Hier wurden Frauen seit Jahrtausenden diskriminiert, und das auch noch mit Verweis auf die Bibel. Wie kann die Kirche dann hingehen und den Frauen nun gleiche Rechte einräumen? Dann müsste sie ja eingestehen, dass sie sich all die Zeit geirrt hat. Und wenn die Kirche sich bei diesem Thema geirrt hat ? ja, wo denn dann noch? Sie wäre mit einem Male völlig unglaubwürdig.

Deshalb ist die Forderung der Bewegung ?Maria 2.0? nach Gleichberechtigung in der katholischen Kirche eine unsinnige Forderung. Wenn die Frauen etwas ändern wollen, dann müssen sie es ihrem Vorbild beim Anschlagen der Thesen gleichtun ? und eine neue Kirche gründen.
K.M.