Im Krieg
Wir müssen den Klimawandel verhindern. Hierzu gibt es einen breiten Konsens in der Gesellschaft – abgesehen von einigen Unbelehrbaren, die leugnen, dass es überhaupt einen Klimawandel gibt, obwohl Kohlendioxid nachweislich ein Treibhausgas ist; oder die sagen, dass der Klimawandel doch nicht schlecht ist, weil mit mehr Kohlendioxid doch auch die Pflanzen schneller wachsen, als wenn diese zum Wachsen nur Kohlendioxid bräuchten.

Die Folgen des Klimawandels sind apokalyptisch: Das Klima wird sich grundlegend ändern, es wir wärmer und trockner, zugleich nehmen Unwetter zu und überschwemmen die Landschaft. Der Meeresspiegel steigt, und Pflanzen und Tiere, die sich nicht an das wandelnde Klima anpassen können, werden aussterben. Die Welt, in der unsere Kinder leben werden, wir völlig anders aussehen als die, in der die Eltern leben konnten. Und die Veränderungen werden keine Verbesserungen sein.

Deshalb verwundert es, weshalb wir in Deutschland immer weiter Braunkohle abbauen wollen, weshalb nun das Dorf Lützerath geräumt werden musste – gegen den Protest von Umweltschützern. Den meisten Menschen scheint dies jedoch egal zu sein. Wir werden das 1,5°C-Ziel von Paris nicht einhalten können? Das ist schon schlimm, aber…

Eigentlich ist es uns doch egal, wie die Welt unserer Kinder aussehen wird. Denn was wäre die Alternative? Wir müssten uns heute einschränken. Wir dürften nicht mehr so viel fliegen, nicht mehr so viel Fleisch essen, müssten auf unsere Wergwerf-Mentalität verzichten. Wer will das?

Natürlich wollen wir, dass es unseren Kindern gutgeht. Doch zugleich wollen wir nicht verzichten. Wir wollen den Kuchen behalten – und ihn essen. Das wird nicht gutgehen. Die Menschheit steht im Krieg mit sich selber: Die, die Verzicht fordern, gegen die, die nicht verzichten wollen.

Am Ende wird es nur Verlierer geben.
K.M.