Gangs, also eine Bande mit kriminellen Zielen, würde man nicht in der Politik vermuten – auch wenn gerade Rechtspopulisten immer wieder behaupten, dass Politiker nicht anderes als Verbrecher seien, die sich auf Kosten des Volkes selber bereichern wollen. Aber welchen Bezug haben Rechtspopulisten sonst noch zu Gangs?
Donald Trump hat seine Regierung nach dem Prinzip der Meritokratie zusammengestellt. Nur Leute, die Leistung gezeigt hatten, sollten auch mit einem Posten in der Regierung belohnt werden. Und wichtig war, dass sie dem Präsidenten selber Treue schwören. Eine andere Leistung brauchten sie nicht vorzuweisen. Bedingungsloser Gehorsam gegenüber dem Paten reicht. Und den zeigen sie jedes Mal, wenn Trump auftritt. Wie seine persönlichen Schoßhunde stehen sie um ihn herum und verleihen seinen wirren Worten Nachdruck. Der Schulhoftyrann tritt seinen Opfern ja auch nie alleine gegenüber.
Wer sich der Gang in den Weg stellt, muss mit Konsequenzen rechnen. Die Harvard Universität will das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht einschränken, auch wenn propalästinensische Demonstrationen nicht jedem gefallen. Und sie will Minderheiten weiterhin schützen, was die Regierungsgang für eine Frechheit hält. Die Trump-Gang setzt die Universität deshalb unter Druck, streicht Fördergelder und verbietet zuletzt sogar die Aufnahme von ausländischen Studenten. Vielleicht wäre der letzte Schritt unterblieben, wenn die Universität nicht einen
Brief der US-Bildungsministerin Linda McMahon veröffentlicht hätte, der voller Rechtschreib- und Grammatikfehler war. In der Trump-Gang muss man von Bildung ja auch keine Ahnung haben, wenn man nur dem Präsidenten huldigt. Der Pate entscheidet, die Gang führt aus, um Recht und Gesetz kümmern sich weder der Pate noch seine Gangmitglieder.
Und auch die AfD baut fleißig ihre Gang auf. Da sie bei den Wahlen erfolgreich ist, stehen ihr Steuergelder für die politische Arbeit zu. Und die gibt sie großzügig aus, um Rechtsextreme zu unterstützen, die den demokratischen Staat zerstören wollen – was der AfD natürlich nie in den Sinn käme. Wie eine Recherche des Bayerischen Rundfunks schon Anfang 2024 gezeigt hat, hat die AfD im Bundestag schon im alten Parlament mehr als 100 Rechtsextreme beschäftigt – und so deren staatsfeindliche Aktivitäten unterstützt. Die AfD als Patin von Staatsfeinden.
Wie Trump zeigt, braucht man eben eine Gang aus treuergebenen Mitarbeitern, wenn man den Staat zerstören will.
J.E.
red horse am 24. Mai 25
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