Man stelle sich mal vor, dass etwa ein Drittel aller Strafzettel für Falschparken falsch ausgestellt wurden. Man stelle sich mal vor, dass ein Drittel aller Steuerbescheide fehlerhaft wären. Würde das nicht einen Aufschrei geben?
Als der Verdacht aufkam, dass in Bremen mehr als
1000 Asylanträge fälschlicherweise positiv entschieden wurden, da war das Geschrei groß. Man dachte an all die Terroristen und Schmarotzer, die sich in unser schönes Land eingeschlichen hatten, und forderte Aufklärung. Die kam dann auch: Alle Bescheide wurden überprüft, nur gut ein Dutzend erwies sich tatsächlich als fehlerhaft. Eine Fehlerquote von etwa einem Prozent. Aber auch das war zu hoch, und man gelobte Besserung.
Andererseits ist es so, dass ein Großteil der abgelehnten Asylbewerber gegen den Bescheid klagt – und gut
ein Drittel bekommt vor Gericht Recht. Das BAMF lehnt ein Drittel der Asylbewerber fälschlicherweise ab, Menschen, die unseren Schutz brauchen. Doch wo bleibt der Aufschrei? Wo ist das Versprechen, in Zukunft eine bessere Arbeit zu leisten?
Lieber nicht. Die Ausländer sollen draußen bleiben. Man kann von einer christlichen Leitkultur auch nicht zu viel Menschlichkeit verlangen.
J.E.
red horse am 11. Januar 19
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