Eine neue Dolchstoßlegende
Die Dolchstoßlegende entstand nach dem Ersten Weltkrieg. Die konservativen Kräfte hatten Deutschland an den Rand des Zusammenbruchs gebracht, wollten aber die Verantwortung für den Zusammenbruch und die Niederlage nicht übernehmen. Also übergaben sie die Macht an die Linken, die SPD, um sich der Verantwortung zu entledigen. Die SPD musste die Niederlage eingestehen – und die konservativen Kräfte propagierten, dass die Linken den tapferen Soldaten in den Rücken gefallen seien. Ohne den feigen Dolchstoß der Linken hätte die deutsche Armee gewonnen – so aber hätten die Linken die Niederlage herbeigeführt.

Die Strategie, das eigene Versagen anderen in die Schuhe zu schieben, ist auch heute noch bei den Konservativen beliebt. Die Konservativen haben in den 1980er Jahren eine neoliberale Politik etabliert, die dafür sorgte, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderging, so wurden zum Beispiel Sozialwohnungen privatisiert, die nun als Eigentumswohnungen an Gutbetuchte verkauft werden. Auch beschlossen konservative Parteien – CDU und FDP – 2011 den Atomausstieg, ohne sich allerdings um einen adäquaten Ausbau der erneuerbaren Energien zu kümmern. Stattdessen setzte man auf billiges Gas aus Russland. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine brach dieser Plan zusammen. Die Energie wurde deutlich teurer. Doch wer war schuld an der Misere? Natürlich nicht die konservativen Parteien, die dieses Szenario zu verantworten haben, sondern die Linken, insbesondere die Grünen. Denen schiebt man nun alles in die Schuhe, was in 16 Jahren konservativ geführter Regierung so alles schiefgelaufen ist. Sie werden von konservativen Kreisen deshalb als „Gefahr für Deutschland“ verleumdet.

Denn was würde passieren, wenn die Grünen an die Macht kämen und ihre Politik durchsetzen würden? Sie würden nicht nur ihre Ideen zum Umweltschutz durchsetzen, sondern auch noch ihre soziale Politik. Sie würden die Besteuerung für Reiche erhöhen und für Arme reduzieren, sie würden eine Bürgerversicherung einführen, um auch die Reichen angemessen an der Finanzierung des Sozialstaates zu beteiligen. Kurz: Sie würden die neoliberalen Träume der Konservativen zerstören.

Und das kann man nicht zulassen. Deshalb muss man die Grünen mit allen Mitteln bekämpfen. Und sei es mit Lügen, Hass und Hetze.
P.H.




pader brown am 17.Okt 23  |  Permalink
Es ist immer eine Freude zu lesen, wenn ein Schreiber seine Meinung begründen kann. Nur, ich habe den Verdacht, da steckt ein Grüner im Fell des roten Pferdes. Wundert mich auch nicht, denn richtig "rot" traut sich heutzutage kaum noch einer zu sein. Die Kommunisten machten doch alles falsch, das hat die Geschichte bewiesen! Oder? Ist das etwa nur eine "Mär", vielleicht auch eine Art "Dolchstoß-Legende"?

Ja, was würde passieren, wenn die Grünen an der Macht wären? Sind sie es denn nicht schon? Besteuerung der Reichen? Sind nicht die Grünen die Reichen? Warum haben sie den armen Leuten erst einmal verschwiegen, wie eine neue Heizung finanziert werden kann? Es ist verwirrend und wir sehen wieder einmal, man sollte eine "Gruppe" nicht über einen Kamm scheren. Durch die Reihen der Grünen galoppieren auch sockenstrickende, langmähnige rote Pferde. die gerne Waffen in Kriegsgebiete liefern.

Fehler macht jeder, allen voran die Konservativen! ;-) Ganz ehrlich, ich mag sie auch nicht. Wer hätte gedacht, daß unsere einst so beliebte "Mutti" einmal als Versagerin dastehen würde? Alles verpennt, die Unglückliche, und je mehr sie in die Mitte rückte, desto weiter öffnete sie die Tür am rechten Rand. Schau mal an, was da für ein merkwürdiges Volk hereinspaziert kommt - ohne Einladung! Setzen sich ins gemachte Nest und fressen uns die Sahnestückchen weg!

Die "Konservativen" bezeichnete ich in früheren Jahren als "Spießbürger", weil sie mich für einen "Gammler" hielten. Das war zu einer Zeit, als der grüne Joschka Fischer noch auf Polizisten einprügelte. Wer es nicht erlebt hat, mag es kaum glauben. Rote Pferde hatten Sympathie für die Terroristen der RAF und wir, die "Progressiven", wollten einen anderen Staat, in dem "Love & Peace" im Grundgesetz steht. ;-) Heute durchschaut kaum noch einer die wichtigsten Zusammenhänge, denn das zur Zeit unter deutscher Flagge fahrende, sinkende Schiff leckt hinten und vorne.

Die Grünen, mit absoluter Macht ausgestattet, mag ich mir nicht vorstellen. Dann hätten wir nicht mehr, was uns als "Demokratie" wichtig sein sollte. Überall dort in Europa, wo eine Partei das Sagen hat, zeigt der Egoismus seine häßliche Fratze. Der Andersdenkende muß mitmachen dürfen, auch wenn es weh tut!