War das nicht ein Schock, als sich junge Menschen, die dafür protestierten, dass wir die Klimaziele erreichen sollen, sich auf der Straße festklebten und den heiligen Autoverkehr behinderten? Konservative Kräfte warnten gar, dass sich hier eine
„Klima-RAF“ gründen würde. Und das, obwohl niemand dieser Protestanten Gewalt gegen Menschen propagierte, im Gegenteil, diese Demonstrationen verliefen komplett gewaltlos – abgesehen von einigen Autofahrern, die ausgerastet sind und die wehrlosen Demonstranten verprügelt haben.
In letzter Zeit ging ein Mob gegen
Bundeswirtschaftsminister Habeck vor, als dieser ein Schiff verlassen wollte – der Kapitän konnte gerade noch ablegen und Schlimmeres verhindern. Ein anderer Mob hat nun durch gewaltsame Aktionen – auch gegen Polizisten – dafür gesorgt, dass die
Grünen eine Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch in Baden-Württemberg absagen mussten. Beide Male waren Bauern dabei, auch wenn sich der Bauernverband von diesen Aktionen distanziert. Und tatsächlich scheint es so zu sein, als wären die Aufrufe zu Gewalt aus der rechten Seite des Internets gekommen – wenn auch einige Bauern sich davon angesprochen gefühlt haben.
Nun wird Gewalt ausgeübt. Aber warnt nun jemand davor, dass eine „Bauern-RAF“ entsteht? Gut, das wäre vielleicht auch nicht gerechtfertigt, da die meisten Bauern sich von Gewalt distanzieren. Doch auch wenn es nicht die Bauern sind, die Gewalt propagieren – es gibt Kräfte in Deutschland, die dies ohne Scham tun. Entsteht eine neue RAF von rechts?
Schade, dass konservative Kräfte, denen so viel an der Sicherheit und Bewahrung der Demokratie in Deutschland liegt, diese Gefahr nicht thematisieren. Sie sind eben noch zu sehr damit beschäftigt, gegen die Grünen zu hetzen, um eine RAF, die die Grünen zum Ziel hat, als Gefahr zu erkennen…
K.M.
red horse am 16. Februar 24
|
Permalink
|
1 Kommentar
|
kommentieren
So oder so ähnlich denken zur Zeit viele. Mir geht das nicht weit genug. Die AfD brauchen wir in Deutschland nicht, um irgendetwas ins Positive zu verändern. Wir brauchen aber sehr dringend verantwortungsbewußte Politiker, die einen gewissen Weitblick haben und dementsprechend handeln.
Wer bei wichtiger Gesetzgebung schlichtweg vergißt, dem Bürger zu sagen, was gewollt wird, wohin die Reise geht, macht einen schwerwiegenden Fehler, der unkontrollierbare Folgewirkungen auslöst. Das ist amateurhaftes, schlechtes Handwerk. Hinzu kommt, viele Betroffene sind stinksauer, sehen sich in ihrer Existenz bedroht, haben Angst vor der Zukunft und trauen der Regierung alles bzw. nichts mehr zu.
Daraus entstehen meines Erachtens die eigentlichen Probleme. Die 'Gesellschaft' eines Landes braucht Zusammenhalt, sollte sich hinter gemeinsamen Zielen finden können. Gerade auch dann, wenn es gegen Staatsfeinde geht. Wer die 'letzte Generation' mit der RAF in Verbindung bringt, ist ein Idiot, oder ein politischer Hetzer. Bei den Bauern wäre ich da vorsichtiger. Die haben Geld und Einfluß, da könnte eine schwarzbraune Gesinnung fruchtbaren Boden finden. Könnte, wohlgemerkt!
Es gab schon mal Zeiten, da hatte die rechtsradikale NPD bei der Landbevölkerung bis zu 50 % Zustimmung, der Republikaner Schönhuber verbreitete in Bierzelten rechtsradikale Thesen, die Bauern standen grölend auf den Tischen.
Eine Organisation, der RAF ähnlich, die der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird es hoffentlich nie wieder geben. Mörder bleiben Mörder, da spielt die Ideologie keine Rolle. Dennoch fand die RAF damals Sympathisanten in der Bevölkerung. Heute wundern die Ansichten von Sonderlingen keinen mehr.
Eine lahmende Wirtschaft, Kriege, Inflation, Migration, Arbeitskräftemangel, Pflegenotstand, hohe Mieten, Klimakatastrophe usw. Mit all dem müssen sich Profis beschäftigen, die eine Vorstellung davon haben, wie eine gemeinsame Zukunft gestaltet werden kann. Nur, diese Profis gibt es nicht! Die Politiker zeigen sich als Ignoranten und streiten sich bis aufs Blut, um den 'Markenkern' ihrer Partei herauszuarbeiten.