In Go(l)d We Trust
Der amerikanischen Zentralbank ist einmal, so geht die Geschichte, ein peinlicher Fehler unterlaufen: Anstatt "In God We Trust" auf die Dollarscheine zu drucken, habe man "In Gold We Trust" auf die Geldscheine gedruckt. Der Fehler fiel auf, und man habe die Scheine schnell vernichtet.

Schließlich hat Jesus Christus während seiner Zeit auf Erden eine klare Trennlinie zwischen religiösen und weltlichen Dingen gezogen. In Matthäus 22:21 heißt es: "So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!" Weltliche Dinge haben in der Welt der Religion nichts zu suchen.

Nur scheinen gerade die Gralshüter der Religion damit wenig anfangen zu können - im Gegenteil. So zeigte die ARD Anfang dieser Woche eine beeindruckende Reportage, in der Journalisten versucht haben, den Reichtum der Kirchen in Deutschland zu ermitteln. Doch während Konzerne ihre Bilanzen offenlegen müssen, kann die Kirche ihre Vermögen verschleiern. Und sie ist sich nicht zu schade, dieses Vermögen mit Hilfe von Briefkastenfirmen und anderen Tricks zu verbergen. So ist es nicht möglich, das Vermögen der Kirche in Deutschland anzugeben. Man kann es nur auf mehrere Milliarden Euro schätzen.

Die weltlichen Besitztümer scheinen der Kirche am Herz zu legen. Die Vatikanbank soll in den 1980er Jahren im Besitz eines Unternehmens gewesen sein, welches auch Kondome herstellte. Als dies öffentlich wurde, verkaufte die Kirche, die Verhütung verteufelt, diese Firma flugs an ein anderes Unternehmen. Welches auch der Kirche gehörte...

"Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt", wie es in der Bibel heißt. Der Reichtum der Kirche stehe nicht im Widerspruch zu dieser religiösen Aufforderung zur Armut, wie Spötter meinen. Dadurch, dass sie den Reichtum der Welt aufsammele, ermögliche sie schließlich vielen Menschen den Weg in den Himmel...

Aber um weltlichen Reichtum und Macht geht es nicht nur den christlichen Kirchen. Auch den islamischen Fanatiker, die eine von der Religion bestimmte Welt anstreben, geht es nur um weltliche Macht. So hat die ISIS den Kampf im Irak und Syrien noch nicht gewonnen, aber schon einmal ein Kalifat ausgerufen. Nicht die Seelen der Menschen interessieren diese "Religiösen", nur der schnöde Mammon zählt.

In God we trust, in Gold we trust. Einen wirklichen Unterschied gibt es hier nicht.
P.H.