Wie hoch ist eigentlich…?
Das Bürgergeld macht die Menschen faul; denn wer Geld fürs Nichtstun bekommt, der wird ja nicht arbeiten gehen. Der wäre schön blöd.

Tatsächlich gibt es solche Menschen. Doch es sind sehr, sehr wenige. Im Jahr 2023 waren es nur 0,4 Prozent aller arbeitsfähigen Bürgergeldempfänger, denen das Bürgergeld gekürzt wurde, weil sie nicht arbeiten wollten – keine 16.000 Menschen. Auf der anderen Seite gibt es fast eine Million Menschen, die arbeiten und dabei so wenig verdienen, dass sie noch Anrecht auf Sozialhilfe haben, die sogenannten „Aufstocker“. Wie es aussieht, gibt es in Deutschland sehr viele blöde Menschen.

Das ist aber auch nicht verwunderlich. Die meisten Menschen sind keine Egoisten, die nur daran denken, wie sie ihr Einkommen maximieren und ihre Arbeit minimieren können. Diese Egoisten existieren nur in der Fantasie der Ökonomen, die diesen „homo oeconomicus“ zur Basis ihrer Theorien gemacht haben.

Auch wenn der egoistische Mensch bei Armen selten zu finden ist, so ist er nicht völlig aus der Luft gegriffen. Der Eindruck ist, dass man ihn besonders in der Gruppe der Gutverdiener öfter findet. So wurde 2012 geschätzt, dass der Staat durch Steuerhinterziehung etwa 100 Milliarden verliert – jedes Jahr. Da würde man doch gerne wissen: Wie hoch ist eigentlich der Anteil der Gutverdiener, die ihre Steuerlast durch Tricks reduzieren? Liegt er auch nur 0,4 Prozent?
K.M.