Steuertricks für alle
Es ist schon eine Frechheit, mit welchen Steuertricks die globalen Konzerne wie Apple, Google, Starbucks, die Allianz und andere ihre Steuerschuld kleinrechnen. Prozentual gesehen zahlen sie so viel Steuern wie jemand, dessen Einkommen gerade zum Überleben reicht - und dabei nagen sie sicher nicht am Hungertuch.

Mittlerweile nehmen die Proteste gegen diese Praktiken der Konzerne zu. So hat Starbucks in England freiwillig angeboten, die Steuertricksereien einzuschränken und jährlich 10 Millionen Pfund mehr Steuern zu zahlen, unabhängig von der Höhe der tatsächlichen Gewinne. Man ist ja schließlich großzügig.

Was man auch sein kann, wenn man die Höhe seiner Steuern selber festlegen darf.

Etwas härter hat es Google getroffen. Die wurden vom Staat in Großbritannien gezwungen, Steuern nachzuzahlen, und zwar 130 Millionen Pfund. Allerdings für den Zeitraum ab 2005. Pro Jahr ist das immer noch eine Summe, die Google beim jährlichen Rechenschaftsbericht gar nicht weiter auffallen dürfte.

Dieses halbherzige Vorgehen des Staates gehen die globalen Sozialschmarotzer hat jetzt jedoch ein Dorf in Wales auf die Barrikaden gebracht. Und sie haben ihre Konsequenzen daraus gezogen: Die Händler in Crickhowell haben sich organisiert und wenden nun dieselben Steuertricks an, mit denen die globalen Konzerne ihre Investoren beglücken.

Der Staat bleibt dabei natürlich auf der Strecke. Wenn dieses Beispiel Schule macht, dann wird ihm irgendwann das Geld ausgehen.

Aber das kann er sich dann ja immer noch bei den armen Arbeitern holen.
J.E.