Wer Deutschland nicht liebt…
…soll Deutschland verlassen. Diesen Slogan verbreiten Rechtsextreme und Neonazis, und sie meinen damit, dass all diejenigen, die nicht gegen Ausländer sind, die das Fremde nicht hassen, Deutschland nicht lieben könnten. Die Liebe der Rechtsextremen ist eine selbstsüchtige Liebe, die nur ihren eigenen Vorteil sucht, die fordert, statt zu geben.

Doch abgesehen davon, dass die Rechtsextremen ein merkwürdiges Verständnis von Liebe haben, schauen wir uns doch mal an, wie die großen Vorbilder der Rechtsextremen nach ihren eigenen Maßstäben abschneiden würden. Nehmen wir Friedrich den Großen, den sich schon Adolf Hitler zum Vorbild nahm, und dann natürlich Adolf Hitler selber.

Friedrich der Große herrschte im 18. Jahrhundert über Preußen und machte aus dem kleinen Königreich eine europäische Großmacht. Bemerkenswert ist nur: Die Preußen kommen ursprünglich aus einer Gegend östlich von Danzig, das Herzogtum war ein Teil Polens, kurz: Die Preußen sind Slawen. Während des Wiener Kongresses, der 1815 nach dem Sieg über Napoleon eine Neuordnung Europas versuchte, wurden die Preußen auch noch als slawisches Volk geführt. Deutsch war an ihnen allenfalls die Großmannssucht.

Aber liebte Friedrich der Große wenigstens Deutschland, auch wenn Wurzeln Preußens nicht deutsch sind? Nun, zumindest die deutsche Sprache hielt er für eine schreckliche Sprache. Er selber sprach deutsch nur mit seinen Pferden, sonst parlierte er auf französisch, einer, wie er meinte, zivilisierten Sprache. Wer Deutschland nicht liebt…

Adolf Hitler sah sich in der Tradition Friedrich des Großen (auch wenn der darüber vielleicht gar nicht glücklich gewesen wäre). Mit seinen Taten brachte er Unglück über ganz Europa, weil er sich Vorteile für Deutschland erhoffte. Auf den ersten Blick scheint der damit die „Liebe“ der Rechtsextremen zu leben. Doch als Hitlers wahnwitziger Krieg sich dem Ende neigte, da zeigte Hitler, was er wirklich über die Deutschen dachte: „Die Deutschen haben es nicht verdient zu überleben.“

So sieht wahre Liebe aus.
J.E.