Freitag, 12. April 2024
Wenn man auf gar keinen Fall etwas tun möchte
Wer kennt sie nicht, die schlauen Leute, die sich besonders dumm anstellen, damit sie eine ungeliebte Arbeit nicht machen müssen? Wer kennt sie nicht, die Männer, denen beim Abwasch immer das Geschirr aus der Hand fällt, bis die Frau sagt, dass sie den Abwasch in Zukunft alleine erledigt?

Solche Arbeitsverweigerer gibt es leider auch in der Partei, die sich als Partei der Leistungsträger versteht.

Vor ein paar Jahren wurde ein Gesetz erlassen, dass jeder Bereich der Bundesregierung sich um eine Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen kümmern soll. Schafft ein Bereich das nicht, dann muss er Pläne erstellen, wie er dies erreichen will. Der Bereich, der diese Ziele seit Jahren reißt, ist das Verkehrsministerium. Aber es gab Abhilfe: Die FDP hatte eine Gesetzesänderung ausgehandelt, wonach der Kohlendioxidgehalt nur allgemein sinken soll, was einzelne Minister in ihren Bereichen erreichen, sollte von nun an egal sein. Nur leider hat es diese Gesetzesänderung noch nicht in den Bundestag geschafft. Und nun steht bald an, dass der Verkehrsminister Pläne zur Reduzierung von Kohlendioxid vorlegen muss.

Arbeiten? Als FDP-Minister? Das scheint Herrn Wissing gar nicht zu gefallen. Und so verfällt er auf den einfachen Trick, wie schlaue Menschen unliebsame Arbeit vermeiden: Er droht damit, autofreie Wochenenden einzuführen, wenn man weiter von ihm verlangt, dass er seine Arbeit machen soll. Sollen die Leute doch mal sehen, wie ihnen das gefällt.

Aber das scheint die Taktik der FDP zu sein: Um ihren Willen durchzusetzen, ist sie bereit, ohne Rücksicht Geschirr zu zerbrechen. Auch wenn dann bald ziemlich blank dasteht.
P.H.