Wahnsinn
Und nun Hanau. Ein rechtes Terrornetzwerk ist für die Gesetzeshüter immer noch nicht zu erkennen, doch am Abend des 19.02.2020 erschoss ein Täter in Hanau mindestens elf Menschen – mit ausländischem Hintergrund. Nach dem Attentat auf die Synagoge in Halle. Nach dem Mord an Walter Lübcke. Nach den Taten des NSU.

All diesen Tätern ist gemeinsam, dass sie ein sehr verqueres Weltbild haben. Sie glauben geheime Mächte an der Macht, die die Menschen kontrollieren wollen. Sie glauben an die Überlegenheit der weißen Rasse. Sie vertreten überzeugt zahllose Verschwörungstheorien, die eine unglaubwürdiger als die andere ist.

Jörg Meuthen von der AfD hat deshalb getwittert: „Das ist die wahnhafte Tat eines Irren.“ Recht hat er. Er fügte jedoch hinzu, dass es kein rechter Terror war. Da irrt er.

Die Ideen, denen dieser wie all die anderen Attentäter anhingen, gehören zum Grundkonzept der Rechtsextremen. Sie sind das Weltbild, dass sie sich von der Welt gemacht haben, in der sie zu leben glauben. Es ist dieses irre Weltbild, von Wahnvorstellungen geprägte Weltbild, das sie zu ihren Taten animiert.

Aber es ist schön zu sehen, dass selbst ein Hauptvertreter der neuen Rechten die eigenen Ideologen und die daraus folgenden Taten für Wahnsinn hält.
J.E.