Freitag, 4. September 2020
Widerstand!
Eine merkwürdige Mischung aus Leuten demonstrierte am letzten Wochenende in Berlin: Alt-Hippies liefen neben Rechtsradikalen, Alternative neben Reichsbürgern. Sie alle einte, dass sie ihre Freiheiten durch die Maßnahmen gegen das Corona-Virus eingeschränkt sahen. Und sie riefen zum Widerstand gegen den Staat auf, der ihre Freiheiten einschränkte.

Dass die Maßnahmen Infektionen verhindern, dass sie Leben retten, war ihnen nicht so wichtig wie die Tatsache, dass sie die Freiheit einschränkten. Und die Freiheit ist ihnen wichtiger als alles andere.

Sicherlich ist die Freiheit wichtig. Man könnte keine Kritik üben, wenn es keine Freiheit gäbe, und die Möglichkeit, Kritik zu üben, ist ein fundamentales Recht ein einer Demokratie. Dennoch kann es keine grenzenlose Freiheit geben. Es gibt auch einen guten Grund, warum man nicht mit 200 km/h durch eine geschlossene Ortschaft fahren darf. Grenzenlose Freiheit ist Anarchie.

In der Anarchie setzen sich nur die Stärksten und Rücksichtslosesten durch. Der Staat ist die Macht, die mit ihren Regeln eine Anarchie verhindert. Die Rechtsextremen und Reichsbürger wollen den Staat abschaffen, um ihre Ansichten rücksichtslos durchzusetzen. In aller Bescheidenheit halten sie ihre Ansicht für die Ansichten des Volkes.

Andere Meinungen werden von ihnen aber nicht mehr zugelassen, sondern denen begegnen sie mit Gewalt und Hass. Menschen mit anderer Meinung bekämpfen sie als „Volksverräter“.

Ihre Vorstellung von Freiheit ist rein egoistisch. Ihnen soll alles erlaubt sein, anderen nichts. Ihre Vorstellung von Freiheit führt über Anarchie zur Diktatur.

Um dem gilt es, Widerstand zu leisten.
P.H.



Freitag, 7. August 2020
Arroganz
Deutschland kommt gut durch die Corona-Krise. Das ist ja auch kein Wunder, möchte man meinen. Wir sind ja schließlich ein besonderes Land. Wir haben die besten Unternehmen. Wir haben die am härtesten arbeitende Bevölkerung. Wir sind sparsam und tugendhaft.

Aber… tatsächlich ist es so, dass in vielen Ländern der Welt deutlich länger gearbeitet wird als in Deutschland, so in den USA, wo Gewerkschaft es nicht geschafft haben, für kürzere Arbeitszeiten und längeren Urlaub zu kämpfen, aber auch in Südeuropa, was uns schon wundert, schließlich gelten die Südeuropäer doch als ziemlich faul.

Aber immerhin sind wir sparsam. Was aber auch nicht stimmt. Die durchschnittlichen Vermögen der Deutschen sind geringer als die vieler anderer Europäer, auch wieder der Südeuropäer. Kein Wunder, möchte man da rufen, die leben doch von unserem Geld. Es könnte aber auch sein, dass diese Nationen andere Prioritäten setzen. Sobald man eigenes Geld verdient, versucht man in Spanien, sich eine eigene Wohnung zu kaufen. In Deutschland will man eher einen Oberklassewagen. Die Wohnung ist auch noch nach zehn Jahren da und wahrscheinlich im Wert gestiegen. Der Wagen hat nur noch Schrottwert.

Aber unsere Unternehmen sind doch Weltklasse. Aber das Thema lassen wir lieber. Schwarze Kassen bei Siemens, der Wirecard-Skandal, eine Deutsche Bank, die von Verbrechen zu Verbrechen schlittert. Die deutsche Wirtschaft ist sicher nicht tugendhaft. Seit ein paar Jahren hat man eher den Eindruck, dass die deutschen Manager in irgendeiner Bananenrepublik ihr Handwerk gelernt haben.

Deutschland spielt sich jedoch gerne als Lehrmeister auf. Es sagt vor allem den Südländern gerne, wie diese zu handeln haben. Denn Deutschland ist stark, zumindest im Moment. Doch wie die Geschichte zeigt, bleibt kein Land auf ewig stark. Es werden auch andere Zeiten kommen.

Und woran wird man sich dann bei Deutschland erinnern? Vor allem an unsere Arroganz.

Hoffentlich haben wie die Hilfe dann nicht dringend nötig.
J.E.



Samstag, 4. Juli 2020
Independence Day
Heute, am 4. Juli, feiern die USA ihren Unabhängigkeitstag, die Unabhängigkeit von der britischen Krone. Aber wer genau feiert da? Die weißen Siedler aus Europa, die die Ureinwohner der USA unterworfen haben, feiern ihre Unabhängigkeit vom Joch der Briten. Die Ureinwohner wurden nicht unabhängig vom Joch der Siedler. Sie haben nichts zu feiern.

Auch die Schwarzen Bewohner der USA haben nichts zu feiern. Sie waren vor der Unabhängigkeit Sklaven – und sie blieben auch nach der Unabhängigkeit Sklaven. Es sollte noch knapp ein Jahrhundert dauern, bis sie formell frei waren und noch einmal ein Jahrhundert, bis sie formell die gleichen Rechte hatten wie die weißen Siedler. Tatsächlich gleichberechtigt sind sie bis heute nicht.

Aber wir sollten vorsichtig sein, wenn wir mit dem Finger auf den Rassismus in den USA zeigen. Die Weißen dort haben sich nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Doch diese Weißen, das sind wir, die Europäer. Wir haben die Idee der Überlegenheit der christlichen Kultur und der weißen, „arischen“ Rasse in die Welt getragen und andere – Juden, Moslems, Schwarze, Eingeborene – als Untermenschen betrachtet – und betrachten sie auch heute oft noch so.

Dabei ist der Hass auf andere dort am größten, wo man kaum mit den Anderen in Kontakt tritt. Wenn man die Anderen erst einmal kennenlernt, dann fällt einem auf: Guck, es sind Menschen. Und damit sind sie gar nicht so verschieden von uns. Was natürlich auch bedeutet, dass es bei den Anderen ausgesprochene Rindviecher geben kann.

Unabhängig werden die USA, werden wir alle erst sein, wenn wir verstehen, dass es nur Menschen gibt – unabhängig von der Hautfarbe und dem Aussehen.
P.H.



Samstag, 13. Juni 2020
Keiner von uns
Der Rassismus hat wieder sein hässliches Gesicht gezeigt. In aller Seelenruhe drückte ein Polizist einem Schwarzen in den USA über acht Minuten die Luft ab, bis er schließlich starb. George Floyd wurde damit zu einem neuen Symbol des Rassismus in den USA. Schlimmer noch: Der Staat zeigte sich recht nachsichtig. Erst wurde keiner der vier beteiligten Polizisten angeklagt, dann zumindest der Haupttäter, und schließlich alle vier. Denn auch unterlassene Hilfeleistung ist ein Verbrechen. Selbst für Weiße.

Der Rassismus in den USA ist ein Teil der Gründungsgeschichte der USA, die als Gesellschaft von Sklavenhaltern begonnen hat. Nach dem Bürgerkrieg wurde die Sklaverei beendet, und es gab sogar Entschädigungen – für die Sklavenhalter, die ihre preisgünstigen Arbeitskräfte verloren hatten, nicht für die Sklaven, die wie Tiere gehalten worden waren.

Eine Aufarbeitung dieser Zeit hat nicht stattgefunden. Erinnerungsstätten wie die Nazi-Erinnerungsstätten in Deutschland, wo Verbrechen als Verbrechen dargestellt werden, gibt es in den USA nicht. Sklaverei war nur eine Episode, kein Verbrechen.

Aber wir sollten auch in Deutschland nicht mit Steinen schmeißen; wir sitzen selber im Glashaus. Hat man einen fremdländisch klingenden Namen, dann bekommt man schlechter einen Job, man hat es schwieriger, eine Wohnung zu bekommen, und man wird bei dunklerer Hautfarbe öfter von der Polizei angehalten.

Schließlich ist er keiner von uns.

Und wir scheinen auch nicht zu wollen, dass er eine von uns wird. Der Hass soll weiterleben. Wir sind schließlich Christen.
J.E.



Samstag, 30. Mai 2020
Freiheit oder Anarchie
Wir Menschen lieben unsere Freiheit, besonders wir Menschen, die wir mit den westlichen Werten aufgewachsen sind. Wir wollen sagen und tun können, was wir wollen, und wenn man versucht, diese Freiheiten einzuschränken, dann begehren wir zu Recht dagegen auf. Unsere Freiheit soll grenzenlos sein.

Aber kann Freiheit grenzenlos sein?

Kann ich tun, was ich will – egal welche Auswirkungen dies auf andere hat? Natürlich nicht. Meine Freiheit hört dort auf, wo die Freiheit eines anderen anfängt. Grenzenlose Freiheit wäre Anarchie. Freiheit braucht, so paradox es klingen mag, Grenzen.

Gerade politisch rechts stehende Menschen beschweren sich, dass es in unserem Land keine Meinungsfreiheit mehr geben würde. Sie könnte nicht mehr sagen, was sie wollten. Prominentestes Beispiel ist der US-Präsident Donald Trump. Nachdem er schon jahrelang Lügen über Twitter verbreitete, hat Twitter bei einer diese Woche veröffentlichten Lüge über Briefwahlen in Kalifornien einen Faktencheck angehängt, der Trumps Behauptung der Lüge entlarvt. Sofort beschwerte er sich über die „Zensur“; seine Meinungsfreiheit werde unterdrückt.

Wohlgemerkt: Twitter wies nur darauf hin, dass die Behauptung nicht stimmte. Twitter löschte sie nicht. Doch auch andere Republikaner und Rechte unterstützten Trump und wetterten gegen die Zensur. Die Meinungsfreiheit werde von Twitter beschädigt.

Wieso? Trump kann doch sagen, was er will. Die Meinungsfreiheit wird nicht beschädigt. Aber nun weist Twitter darauf hin, dass seine Meinungen lügen sind – so wie auch andere, die sich über das Ende der Meinungsfreiheit beschweren, immer noch sagen dürfen, was sie wollen, aber damit rechnen müssen, dass man sie darauf hinweist, dass sie Unsinn reden.

Aber das wollen sie nicht. Die Rechten wollen unwidersprochen ihre Lügen verbreiten. Sie wollen keine Meinungsfreiheit, sie wollen Meinungsanarchie.

Aber die darf es in einem Rechtsstaat nicht geben.
P.H.



Sonntag, 10. Mai 2020
Ein Paradies für Verschwörer
In Zeiten der Corona-Pandemie ist das eingetreten, was sich viele Verschwörungstheoretiker gewünscht haben: Die Grenzen sind dicht und der Austausch der eigenen Bevölkerung wird verhindert, weil niemand mehr ins Land darf. Eine Krankheit darf sich ungestört ausbreiten, weil es keinen Impfstoff dagegen gibt – was sich Impfgegner schon seit Jahren wünschen.

Und was ist das Resultat? Chaos. Die Wirtschaft bricht ein, weil die Nachfrage wegbricht. Und das nicht nur, weil der Staat einen Lockdown durchgesetzt hat. Schon vorher gingen weniger Menschen zu Frisör, Arzt oder in die Geschäfte, weil sie Angst hatten, sich anzustecken. Und jetzt gehen wenige raus – immer noch aus Angst. In Deutschland und den USA müssen Schlachthöhe schließen, weil sich zu viele Mitarbeiter angesteckt haben. In den USA führt dies schon zu Fleischmangel in den Supermärkten.

Doch anstatt sich zu freuen, dass die Welt nun so ist, wie die Verschwörungstheoretiker es gerne hätten, sind diese frustriert – und greifen Journalisten an. Es ist aber auch frustrierend, wenn man einsehen muss, dass ausgerechnet die Lügenpresse recht hatte.

Und wie geht es den Helden der Verschwörungstheoretikern, denen, die sich für das Volk und gegen das Establishment einsetzen wollten? Die USA, Großbritannien, Brasilien und Russland stehen der Pandemie hilflos gegenüber. Wenn die Wachstumsraten so weitergehen, werden diese vier Länder in wenigen Tagen die Länder mit den meisten Opfern sein – obwohl sie erst recht spät von der Pandemie betroffen waren und Zeit gehabt hätten, sich zu wappnen. Aber dummes Zeugs zu reden führt halt selten dazu, dass man auch etwas Sinnvolles macht. Das Volk war diesen Volkstribunen herzlich egal.

Das Paradies der Verschwörer entpuppt sich schnell als Hölle für die Menschen.
J.E.



Samstag, 18. April 2020
Unangemessen
An Ostern, so glauben die Christen, ist Jesus wiederauferstanden, nachdem er für die Sünden der Menschen gestorben ist. Nun kann eine neue Zeit beginnen, eine Zeit des Miteinanders und der Menschlichkeit. Eine Tradition, auf die das christliche Deutschland so stolz ist.

Auf den griechischen Inseln leben tausende Flüchtlinge unter unwürdigen Umständen. Deutschland wollte gut eintausend Kinder aus dem Elend befreien und nach Deutschland holen. Doch dann kam die Corona-Krise, und heute feiert man es als Zeichen der Menschlichkeit, wenn man schon fünfzig Kinder nach Deutschland holt. Fünfzig, in ein Land von über 80 Millionen Menschen.

Und selbst diese beschämende Tat, die einem Christen die Schamesröte ins Gesicht treiben sollte, bleibt nicht unwidersprochen. Für den Innenminister von Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht, ist das schon zu viel. „Derzeit absolut unangemessen“ und „deplatziert“ sei diese Aktion und dann auch noch die Forderung, weitere Kinder nach Deutschland zu holen, um ihnen ein menschliches Leben zu ermöglichen. Natürlich sei der Grund dafür nicht rassistisch oder menschenfeindlich, im Gegenteil: In Zeiten von Corona sei das Risiko zu groß, dass mit den Kindern das Virus ins Land kommt – auch wenn man sie unter Quarantäne stellt.

Dass zeitgleich tausende Erntehelfer aus Rumänien nach Deutschland kommen, ist dagegen kein gesundheitliches Risiko. Die gehen dann ja auch wieder nach Hause…

Jesus Christus starb für die Sünden der Menschen. Es sieht ganz so aus, als wäre sein Tod sinnlos gewesen.
J.E.



Samstag, 21. März 2020
Wer wirklich wichtig ist
Nun, wo Bayern und das Saarland die ersten Ausgangsbeschränkungen verhängt haben, wird deutlich, wer in dieser Gesellschaft wirklich wichtig ist, damit sie nicht zusammenbricht. Es sind die Mitarbeiter der Lebensmittelgeschäfte, es sind die Ärzte und Pfleger, es sind die Mitarbeiter des öffentlichen Nahverkehrs und die Boten, die uns Pakete bringen – und natürlich auch die Frauen, die vor allen in diesen Berufen arbeiten.

Aber was auch auffällt: Diese Berufsgruppen sind vor allem die Berufsgruppen, die am wenigsten verdienen (mit Ausnahme der Ärzte). Richtig gut verdienen Top-Manager, Berater und Investmentbanker. Aber fällt es auf, wenn die mal nicht arbeiten? Top-Manager fordern vor allem ihre Mitarbeiter auf, unternehmerisch tätig zu werden, da sie selber kaum Ideen haben. Noch nie haben so viele Berater die Unternehmen aufgesucht – und noch nie waren diese so richtungslos. Und Investment-Banker vernichten unter dem Strich mehr Geld, als sie durch ihre Arbeit erschaffen. All diese Bullshit Jobs halten sich für unheimlich wichtig – dabei sind sie zumeist völlig überflüssig.

Dennoch schaffen sie es, das große Geld abzusahnen, während man die wirklich wichtige Arbeit für so unwichtig hält, dass man den Männern und Frauen, die sie ausüben, kaum den Mindestlohn zahlen will.

Aber vielleicht wissen die Bullshit Jobber auch, wie unwichtig ihre Arbeit eigentlich ist. Und deswegen versuchen sie, noch so viel Geld mitzunehmen, wie sie tragen können, bevor die Gesellschaft herausfinden, dass man sie nicht braucht.
J.E.



Freitag, 21. Februar 2020
Wahnsinn
Und nun Hanau. Ein rechtes Terrornetzwerk ist für die Gesetzeshüter immer noch nicht zu erkennen, doch am Abend des 19.02.2020 erschoss ein Täter in Hanau mindestens elf Menschen – mit ausländischem Hintergrund. Nach dem Attentat auf die Synagoge in Halle. Nach dem Mord an Walter Lübcke. Nach den Taten des NSU.

All diesen Tätern ist gemeinsam, dass sie ein sehr verqueres Weltbild haben. Sie glauben geheime Mächte an der Macht, die die Menschen kontrollieren wollen. Sie glauben an die Überlegenheit der weißen Rasse. Sie vertreten überzeugt zahllose Verschwörungstheorien, die eine unglaubwürdiger als die andere ist.

Jörg Meuthen von der AfD hat deshalb getwittert: „Das ist die wahnhafte Tat eines Irren.“ Recht hat er. Er fügte jedoch hinzu, dass es kein rechter Terror war. Da irrt er.

Die Ideen, denen dieser wie all die anderen Attentäter anhingen, gehören zum Grundkonzept der Rechtsextremen. Sie sind das Weltbild, dass sie sich von der Welt gemacht haben, in der sie zu leben glauben. Es ist dieses irre Weltbild, von Wahnvorstellungen geprägte Weltbild, das sie zu ihren Taten animiert.

Aber es ist schön zu sehen, dass selbst ein Hauptvertreter der neuen Rechten die eigenen Ideologen und die daraus folgenden Taten für Wahnsinn hält.
J.E.



Sonntag, 9. Februar 2020
Was ist schlimmer?
In Thüringen herrscht seit Monaten ein Patt. Die Linken haben keine eigene Mehrheit, und die bürgerlichen Parteien wollten ihr diese auch nicht verschaffen. Die Rechtsextremen haben keine eigene Mehrheit – und die bürgerlichen Parteien wollen mit denen natürlich auch nichts zu tun haben. Als aber die Rechtsextremen die Bürgerlichen unterstützten, da war es erst einmal okay.

Man muss eben auf die Feinheiten achten. Die Frage, die sich die bürgerlichen Parteien zu stellen hatten, war, welche politische Richtung ist schlimmer: Die ganz linke oder die ganz rechte?

Nun, was man von einer ganz rechten Regierung zu erwarten hat, kennt man aus der deutschen Geschichte: Terror und Menschenhass.

Was man von einer ganz linken Regierung zu erwarten hat, kennt man ebenfalls aus der deutschen Geschichte: Terror und Menschenhass.

Da tun sich die beiden nicht viel. Doch man erkennt heute Tendenzen: Die ganz linken Gruppierungen werden demokratischer, die ganze rechten werden extremer. Gewalt aus ihren Reihen nimmt immer weiter zu. Also was ist schlimmer?

Ne, so kann man das auch nicht beurteilen. Lieber schaut man in die Vergangenheit, zu Zeiten der industriellen Revolution. Dort wurde der Diebstahl eines Brotes (da man den Reichen nahm) ungleich härter bestraft als Körperverletzung (solange sie keinen Reichen betraf). Und an diesem Maßstab scheinen sich die bürgerlichen Parteien immer noch zu orientieren.

Linke, die den Reichen an den Reichtum wollen, sind also immer schlimmer als alle anderen, solange diese nicht den Reichen ans Leder wollen.
J.E.